Samstag, 17. Dezember 2011

Prominente, Glanz und Glamour – sind sie wichtiger als unser eigenes Leben?



Kleine Mädchen wollen Schauspielerin sein und gemeinsam mit Brad Pitt in einer großen Villa leben. Kleine Jungs wollen Rapstars werden und ihre Idole sind Kriminelle. In den Schulen auf dem Pausenhof wird sich darüber unterhalten, wie sich Britney Spears wohl als nächstes kleiden wird. Thema beim nächsten Kaffeeklatsch ist die neue Frisur von Til Schweiger.

Tatsächlich ist es so, dass sich die Menschen im 21. Jahrhundert sehr in die Szenerie der Stars und Sternchen reingesteigert haben. Tagtäglich zieren wieder neue berühmte Gesichter die Titelblätter der neuesten Klatsch- und Tratschzeitungen. Aber auch "seriöse" Nachrichtensender können scheinbar nicht davon ablassen, über das Leben berühmter Menschen zu berichten. Selbst in Krisenzeiten, wie sie zum Beispiel aktuell herrscht, scheinen die Menschen auf derartige Berichterstattung nicht verzichten zu können. In keinem Nachrichtensender, in keiner Zeitung fehlen solche "Nachrichten" und wenn es nur so etwas völlig absurdes und nebensächliches zu berichten gibt, wie die neue Farbe des Kleides irgendeiner Schauspielerin. Derartige Berichterstattung scheint also zu einem esentiellen Bestandteil der Medien geworden zu sein.

Doch nicht nur, dass es unzählige Berichte dazu gibt, so gibt es zusätzlich zahlreiche Sendungen im Fernsehen (!) darüber, die den Zuschauer glauben lassen, er wäre quasi Live bei dem Leben des Prominenten dabei.

Dies sollte uns zu bedenken geben, denn wozu führt dieser ganze Wahnsinn? Und steckt dahinter vielleicht eine Idee, dient das ganze vielleicht einem höheren Ziel?

Thematisiert werden meist ganz alltägliche Dinge. Besonders die Neuigkeiten über Mode werden sehr in den Vordergrund gerückt. Das Auffällige hierbei ist, dass sich die Menschen nicht dagegen auflehnen und mehr Wert auf informative Berichterstattung legen, vielmehr ergötzen sie sich daran und machen um diese ganzen Stargeschichten einen Kult. Dieser Wandel in der Medienwelt ist nicht ganz unumstritten. Denn wie wir bereits wissen, bestimmen meist die Medien, was die Menschen heutzutage als wichtig erachten oder eben nicht.

Dadurch also wird ersichtlich, warum die Medien solchen Neuigkeiten derartige Wichtigkeit zuschreiben. Während sie also mehr über Prominente berichten, nimmt die Berichterstattung über wirklich wichtige, weltverändernde Ereignisse ab, oder sie werden so präsentiert, dass sie beim Zuschauer aufgrund des von den Medien selbst kreiertem Desinteresse keinen Anklang finden. Besonders politisches Interesse wird also auf das Minimum reduziert, mit dem Ziel, die Bevölkerung besser kontrollieren zu können. Denn welche Regierung möchte schon, dass ihre Hofnarren sich in ihre Angelegenheiten einmischen? Während also die Fußball-Weltmeisterschaft ausgestrahlt wird, treffen die Regierungen wichtige Abkommen, von denen die Bevölkerung möglichst wenig wissen sollte. Während die Menschen völlig im Modewahnsinn und Kaufrausch sind, treffen ranghohe Poltiker wichtige Entscheidungen, die ebenfalls lieber im Hintergrund bleiben sollten. Während sich die Menschen also Gedanken über Mode, Musik, Schauspiel und Sport machen, können die Regierungen weiter hinter den Kulissen dunkle Pläne schmieden und ihr heimliches Spiel fortführen.

Ich möchte damit gewiss nicht die gesamte Medienbranche verteufeln. Doch waren die oben genannten Punkte nennenswert, denn nur wenn die Menschheit begreift, was wichtig ist und was nicht, kann sie einen Schritt weiter in Richtung Weltfrieden tätigen und nicht wenn sie über private Angelegenheiten anderer Menschen, und ja, Prominente sind auch Menschen, debattiert.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen